Sonntag, 28. Oktober 2007

Woche 8: Wenn die Chlüperli fallen, wird Don Carlos zum Entertainer am Küchentisch

Och je!!! Am Mittwoch ist das tragische Unglück passiert: Unserem Mitbewohner Michael ist der Pulli in den Innenhof gefallen. Laut WG-interner Regel bedeutet das die Spende einer Flasche Was-auch-immer und so wurde Michael am Donnerstagabend zum Camarero (Kellner) für uns.


Michael stellt "Dinner for One" nach...

Dank dem tragischen Ereignisses des verlorenen Pullis ist aber unser spanischer Mitbewohner Carlos aufgetaut und vom Zimmerhocker zum Entertainer am Küchentisch mutiert. Normalerweise ist der Physikstudent und leidenschaftliche Musiker am liebsten in seinem Zimmer, ganz für sich allein. Wir wissen nicht, was an diesem Tag geschehen ist und den Wechsel ausgelöst hat, aber schon am Mittag hat Carlos eine kleine WG-Fiesta vorgeschlagen und wir haben dann auch bis vier Uhr morgens in der Küche Karten gespielt, die selbstkomponierten Lieder des Don Carlos angehört und viele neue spanische Wörter und Ausdrücke gelernt (Die wir laut Carlos aber nur auf eigene Gefahr hin benutzen sollten..)

Cuba libre am Chuchitisch: Michael, Don Carlos und Claudia (frisch vom Pilates)

An diesem heiteren Abend drehten wir dann auch folgende Zückerli für euch: (Enjoy it! ;) )





Die CH-Übung vom landeskundlichen Abend. Vorgetragen von Michael.

Noch mehr Highlights haben sich aber diese Woche in der Küche abgespielt: Am Sonntagabend hat Alice gekocht: Meatballs und Kartoffelbrei, mmhhh! Und die Claudia hat ihre berühmte Wodka-Melone hervorgezaubert...



Die Kapazität unserer Küche wurde voll genutzt und es gab einen internationalen Tisch: Jochem und sein kleiner Bruder aus Holland, Bolum aus China, Michaels Freundin Iris aus Frankfurt, Michael, Antoine aus Frankreich, Alice und Claudia


Ein Ausflügli gab's dieses Wochenende natürlich auch wieder, und zwar in die Sierra de Francia. Organisiert wurde die Carreise (ja genau: Von der Partyqueen zur Carreisenden...) von der Sprachschule aus. Endlich mal wieder Berge und grüne Landschaften, nicht mehr nur die Einöde rund um Salamanca. Da sind wir sogar mit Freuden eineinhalb Stunden in der Kälte Wandern gegangen.


Hart war der Aufstieg nach oben: Andrea in der Felswand

Die heisse Schokolade zum Aufwärmen, gleicht eher einem heissen Pudding. (Ich vermisse Caotina!!!)

Shoot auf dem Gipfel ;)



Nach der Peña de Francia ging's dann mit dem Car weiter nach La Alberca. Das ist ein typisches Dörfchen für die Gegend (hat der Reiseleiter im Car übers Mikrofon verkündet...)




Schweinebeine gibt's hier überall im Schaufenster.

Zum Schluss gibt's jetzt nochmals eine kleine Erheiterung aus der WG-Küche....


Michael spricht Schwiizerdütsch: Der Outtake.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Woche 7: Cowboys und Indianerinnen in Salamanca, Störche in Cáceres und "heissi Chätzli" beim Schweizer Landeskundeabend


Am letzten Dienstag wurde endlich der erste Landeskundeabend in die Tat umgesetzt. Claudia und Michael wurden bei Rösti (mmmmh, Heimatdüfte...) in die Geografie, Geschichte, Politik und Sprachen der Schweiz eingeführt. Am meisten Spass hat ihnen neben der Rösti wohl das Schwizerdütsch gemacht und darum hoffe ich jetzt, dass sie sich bald zu einer Videobotschaft an euch überreden lassen und ihr die ersten Sprachfortschritte mitverfolgen dürft...

Michael und Claudia und die Rösti

Programmpunkte des Schweizerabends

Am Donnerstag ging's dann sozusagen von Spanien in den Wilden Westen... (Party-Pix wurden mir grosszügigerweise von Claudia zur Verfügung gestellt, Danke!)

Claudia, Alice und ich...

...mit unserem Cowboy 'the chätzlifanger' Michael

Alice und Antoine

Die WG des Wilden Westens (Thema war ja eigentlich 'Village People', nur bekommt man bei uns nicht so viel davon mit...)

Wieder mal auf ein Auflügli gings dann am Samstag: Cáceres war das Reiseziel von Andrea, Manu, France und mir. Drei Stunden Busfahrt durch die Landschaft (Landschaft gibts um Salamanca rum leider nicht und so war ich ganz glücklich mal wieder Hügel, grüne Wiesen und kleine Seen zu sehen), dann Spaziergänge durch die kleine Stadt und noch ein kleiner Besuch im Museum der Stadt - war wirklich schön...

Andrea, der Storch und ich (Cáceres ist die Stadt der Störche und wir haben drei 'echte' gesehen)

Plaza Mayor von Cáceres

Die Reisegruppe: Andrea, France, ich und Manu

Glücklich unter Palmen

France: der Touri des Tages

Im 'monumentalen Stadtkern' von Cáceres (ist UNESCO-Weltkulturerbe)

Montag, 15. Oktober 2007

Die Schweiz in aller Munde - und in "El Mundo"


CARTELES RACISTAS EN AMBOS PAÍSES

Ovejas blancas de ideas 'pardas' en Suiza y Alemania

Cartel suizo con la leyenda "Crear seguridad", donde una oveja blanca da una patada y expulsa a otra negra. (Foto: EL MUNDO)

Cartel suizo con la leyenda "Crear seguridad", donde una oveja blanca da una patada y expulsa a otra negra. (Foto: EL MUNDO)

BERLÍN.- Unas simpáticas ovejas suizas, blancas por supuesto, expulsan de la Confederación Helvética de una patada a una oveja... negra, claro. "Garantizar la seguridad. Iniciativa popular para la expulsión de los extranjeros criminales", rezan los carteles electorales que pueblan las calles del pequeño país desde hace seis semanas y que han desatado una aguda polémica, con la preceptiva protesta de Naciones Unidas.

En la vecina Alemania, al Partido Nacional Democrático (NPD), creado en 1964 por antiguos funcionarios nazis, la idea le ha parecido magnífica y la han copiado literalmente para utilizarla de cara a las elecciones del estado federal de Hesse a finales de enero. "Lo social pasa por lo nacional", asegura el eslogan de su cartel, donde de la zona roja que ocupan las ovejas blancas ha desaparecido la cruz blanca de la bandera suiza.

En la copia alemana del cartel suizo se lee: "Lo social pasa por lo nacional". (Foto: EL MUNDO)

En la copia alemana del cartel suizo se lee: "Lo social pasa por lo nacional". (Foto: EL MUNDO)

Pero lo que puede poner el vello de punta es pensar que tras el cartel original de Suiza, que celebrará el 21 de octubre sus elecciones legislativas federales, no está un partido de ideas claramente pardas o neofascistas, sino uno de los siete socios del Gobierno de coalición, el ultraconservador Partido Popular (SVP/UDC), el mayor de Suiza, cuyo líder, el industrial anti-UE Christoph Blocher, es a la sazón el ministro de Justicia y el origen de las restrictivas leyes de Asilo y Extranjería aprobadas en referéndum en septiembre de 2006.

Tras manifestaciones en las que se han destruido decenas de carteles, el partido ha tratado de calmar los ánimos asegurando que lo que piden es que los extranjeros que cometan delitos sean expulsados de Suiza. Pero en su diario de i nternet dice que quieren echar del país "a los extranjeros que no respeten la ley y que no desean integrarse".

El senegalés Doudou Diénne, relator contra el racismo del Consejo de Derechos Humanos de la ONU, con sede en Ginebra, ha presentado una queja al Gobierno local y ha pedido explicaciones. De momento quien le ha respondido ha sido el propio Partido Popular o elementos de su nebulosa. Así, el redactor jefe del diario conservador Schweizerzeit, Ulrich Schüler, le pregunta si ha olvidado, "ya que está habituado a las comodidades de los hoteles de cinco estrellas", que en Suiza "se violan menos los Derechos Humanos que en algunos sitios del África negra". El portavoz del SVP/UDC, Romani Jäggi, desde su página web se cuestiona por qué "a los senegaleses no les gustan los suizos. ¿Por qué somos un país democrático?".

La primera reacción oficial ha llegado desde la Presidencia de Suiza. La titular, Micheline Calmy-Rey, ministra de Exteriores, ha advertido de que la campaña es "una expresión de odio y xenofobia", puede dañar los intereses del país. Y como ejemplo asegura que algunos diplomáticos le han transmitido que el rechazo al país helvético ha crecido.

"El UDC es el partido que menos representa los valores de Suiza. Pronto los homosexuales, las personas desfavorecidas, los enfermos y los inválidos también pueden ser atacados", afirma. Y llega más lejos al preguntarse qué hubiera sido de su país sin los empresarios de origen extranjero que alcanzaron la cumbre, léase Nestlé o Brown-Bovery.

Desde Alemania, los ultraderechistas niegan haber copiado el cartel suizo, aunque admiten haberse "inspirado" en él. "El concepto se adapta bien", asegura su portavoz en Hesse, Jörg Krebs. (http://www.elmundo.es/elmundo/2007/10/08/comunicacion/1191830559.html)


Schlagzeilen also nicht nur auf der Titelseite der New York Times, sondern auch in Spanien...


Hoher Besuch aus der Schweiz, wilde Spekulationen in der WG und die Suche nach Alltag


Also, meine lieben Freunde in der Schweiz: Eure Wünsche sind mir natürlich Befehl und so sauge ich mir ein paar Gschichtli aus den Fingern...

Eigentlich hatte ich ja gehofft, endlich den Blogeintrag über meine spanischen Alltag schreiben zu können (ja, ganz professionell brainstorme ich von Zeit zu Zeit, was ich euch so bieten könnte ;) ), nur leider ist bis jetzt noch nichts von geregeltem Leben zu spüren.

In der WG bürgern sich aber doch so langsam ein paar schöne Rituale ein, wie etwa der Nachmittagskaffee in der Küche, das Sammeln von WC-Papier-Rollen für den Adventskalender (für 24 Rollen muss man genug früh anfangen... Übrigens wurde beim Käfelä auch schon ein ausgeklügeltes Geschenkliverteilsystem ausgearbeitet...), wildes Spekulieren über den Verbleib von männlichen Mitbewohnern (Vor allem als unser spanischer Mitbewohner Carlos sich die Hand verletzte und wir uns tagelang fragten: Wie, wann und was ist eigentlich passiert? Bruch, Riss, Entzündung vom vielen Gitarre spielen? Unfall beim Geschirr abwaschen? - Seitdem nennen wir ihn liebevoll "La Mano". Die Verletzung war übrigens ein Entzündung in der Hand vom ausgiebigen Klimpern, bei der sich Flüssigkeit gebildet hat und abgesogen werden musste... Mittlerweile ist la mano aber wieder heil.)

Die WC-Rollen-Sammlung in Michaels Bad

Unser Putzplan und gleich darunter die Lebenshilfe (rot markiert: auch Putzdepression wird von 9 bis 22 Uhr geheilt)



Das neuste WG-Spiel: Wer am meisten Chlüperli in den Innenhof fallen lässt, muss am Ende des Semesters eine Flasche Wein und eine neue Packung Wäscheklammern ausgeben. Bis jetzt ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Claudia und mir....

Bald werden hoffentlich auch die geplanten Landeskundeabende in die Tat umgesetzt, bei der meine deutschen Mitbewohner Claudia und Michael etwas über die "exotische" Schweiz erfahren und sie mir dann etwas über Deutschland beibringen... Am meisten Freude haben sie aber im Moment noch am "Schwiitzerdütsch" - vor allem Michael übt sich am Ausdruck "ä heissi Chatz" und wünscht mir am Ende des Tages "ä guets Nächtli".
Falls ihr also Ideen habt, was ich meinen Schweiz-interessierten Mitbewohnern beibrigen kann - Immer her mit den Vorschlägen ;)



Dieses Wochenende waren noch meine Eltern zu Besuch in Salamanca. Chaotisch hat schon alles begonnen: Da bin ich Dummerchen doch mit der Metro zum falschen Terminal gefahren, habe Mami und Papi dann aber doch noch im Irrgarten von Madrids Flughäfen gefunden. Habe mich dann aber nicht schlecht geschlagen als Touriführerin: Die wichtigsten Kirchen gezeigt (viel mehr gibt es ja auch nicht), an der Kathedrale den Astronauten und den Teufel mit dem Glace gesucht, an der Unifassade den Frosch gefunden, viel Kaffee getrunken auf der Plaza Mayor, mich wiedermal zum anständig essen einladen lassen, Tapas-Tour gemacht, ins Museum für Art Nouveau gegangen, Sangría getrunken, und meine Eltern heute schweren Herzens und auf eine luxuriöse Taxifahrt nach Madrid geschickt (Busgesellschaft streikt, Zug ausgebucht,... Viva España...)




Um meine kulturelle Weiterbildung sorge ich mich natürlich auch: Letztes Wochenende habe ich zum Beispiel mit Andrea und Janine flämische Wandteppiche ("Die Eroberung Trojas" und "Hannibal" waren die Motive... jaja...) in der Kathedrale von Zamora bestaunt. Und natürlich haben wir gemütlich Kaffee getrunken und sind durch das schöne Städtchen spaziert.


Wenn's klappt, gehts demnächst auch noch ins Baskenland nach Bilbao und San Sebastián und wir wollen nach Galicien, nach Santiago de Compostela und La Coruña pilgern. Fix ist schon die Reise nach Andalusien anfangs Dezember. Wie schön für mich, wie schlecht für mein Bankkonto... Wer Mitleid hat, spendet bitte an:

IBAN: ES15 0049 5685 2128 9504 7847
SWIFT/BIC: BSCHESMMXXX

Banco Santander Central Hispano, S.A.
Calle Gran Vía 70
37001 Salamanca

Freitag, 5. Oktober 2007

..und als auf dem Klo der Strom ausgefallen ist...


Huiui, wie die Zeit hier vergeht.. Schon ein Monat...
Mittlerweile hat die Uni angefangen und man hat uns eine Woche lang nur noch mit Stundenplänen und Vorlesungsverzeichnissen rumsitzen gesehen. Die Auswahl ist gross, darum fällt auch die Entscheidung schwerer. Jetzt ist aber mein Stundenplan fix und ich weiss, was ich mir die nächsten Monate in den gepolsterten Sitzen der Uni anhöre: Publicidad gráfica (Werbegrafik, da bastelt man am Computer Werbeanzeigen), comunicación institucional, comunicación política unfür die spanische Allgemeinbildung noch ein bisschen historia contemporánea de España (Geschichte Spaniens im 19. und 20. Jh.). Leider ist keine meiner Vorlesungen in der grossen Aula mit den Kinosesseln. Die verwöhnten Spanier müssen ihr Hinterteil nämlich nicht auf schnöde Holzbänke setzen, sondern machen es sich mindestens auf gepolsterten Stühlen gemütlich...
Die nächsten drei Monate besuche ich auch weiterhin den Sprachkurs: Dreimal in der Woche von 9-13.00h gramática, conversación und cultura..

Bei so viel harter Denkarbeit braucht derfleissige Student dann natürlich einen Ausgleich: Kaffee trinken in schönen Bars, ein bisschen Fiesta hasta las tantas (es gibt hier Discos, die erst um 5 Uhr morgens aufmachen), Tapas essen, ... ;)
Am Donnerstag vor einer Woche bin ich mit meiner Mitbewohnerin Claudia und ihren Freunden ans Konzert der spanischen Indie-Band (das hat man mir auf jeden Fall so erzählt...) "The Sunday Drivers" gegangen. Die Band war toll, die Füsse kalt - Ja, auch hier in Spanien geht der Sommer zu Ende. Und Salamanca ist eines der kältesten Fleckchen Spaniens.


Am letzten Freitag hat uns France zu einer Crêpes-Nacht eingeladen:

Frank und France

Lena, Anne und Frank

France, Karen, Emanuelle und Marcel

France und Lukas beim Porto-Umfüllen (zerbröselter Korken)

Gruppenfoto ;)

und krasse Jungs

Gestern haben wir den Geburtstag von Lena gefeiert. Zuerst waren wir Tapas essen, (...mmmh, die Kalorienbombe von Tortilla im Cervantes....)

Lena, unser Geburikind

Anne und France

Janine und Karen


...dann gings durch die Bars...

Elena, ich, Lena, Janine und Andrea im Erasmus-Café


....zu einer Erasmusparty, wo auf einmal das Licht ausging, gerade als Janine und ich auf dem Klo sassen. Zuest haben wir gelacht, doch dann wurde es Janine sehr unheimlich: Im grünen Kasten könnte nämlich ein Mörder drin sein. Dank der modernen Technologie und dem Licht des Handy's konnten wir uns zum Glück doch noch aus dem Klo befreien und haben uns heil beim Lavabo wieder getroffen. Irgendwann ging dann sogar auch das Licht wieder an ;)

Janine und ich, tapfer in der Dunkelheit

Claudia und Alice

"Last night a döner saved my life" - Auch hier gibt's die Rettung morgens um vier...